Vor zehn Jahren stürzten 50.000 Kubikmeter Kreide von der Küste Rügens in die Ostsee.
Wissower Klinken
Es war ein Donnerstag, der 24. Februar 2005, als der Abbruch der Wissower Klinken das Küstenbild an einer weithin bekannten Stelle im Nationalpark Jasmund für immer veränderte. Schon der Maler Caspar David Friedrich ließ sich an diesem Aussichtpunkt für sein berühmtes Bild von den Kreidefelsen inspirieren. Deshalb nannte man diese Stelle oberhalb der Wissower Klinken auch gerne Caspar David Friedrich Sicht.
Das Küstenbild verändert sich ständig
Dass es an den Küsten von Rügen Abbrüche an den Kreidefelsen gibt, ist bekannt. Es ist ein ganz normaler Vorgang in der Natur. Gründe für die Küstenerosion, also auch für die Kreideabbrüche auf Rügen, sind unter anderen Witterungseinflüsse wie Wind, Regen oder Temperaturunterschiede – kurz das Klima!
Diese Erosion, die die Rügener Kreidefelsen seit jeher umgestaltet, gibt es auch weiterhin und formt womöglich bald an einer anderen Stelle spektakuläre Felsformationen.
Wenn die Kreide besonders weiß leuchtet
Und in einigen Jahren leuchtet die Kreide dadurch sogar besonders Weiß. 2010 zum Beispiel sollen die Kreidefelsen auf Rügen in einem ganz besonders intensiven Weiß geleuchtet haben. Grund dafür waren auch hier wieder die Kreideabbrüche. Doch waren es nur kleine Abbrüche. Dank des langen Winters mit anhaltenden Temperaturen im Minusbereich (z.T. bis –20°) bröselte 2010 nur die Oberfläche der Kreidefelsen ab. Und nicht wie 2008 als mehrere Tonnen Felsmasse in die Ostsee rutschten oder eben wie 2005 als die Wissower Klinken abbrachen. Befallen von Algen und sonstigen „Verunreinigungen“ wurde 2010 durch den Frost lediglich die Oberfläche quasi großflächig „gereinigt“. Im Ergebnis strahlen in solchen Jahren die Kreidefelsen von Rügen in der Sonne ganz besonders hell, heißt es!
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