Die Stadtbezeichnung Putbus stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „hinter dem Holunderbusch“. Das klingt jetzt nicht sonderlich stilvoll für eine einstige Fürstenresidenz, und da kommt in der Bezeichnung als „Rosenstadt“ oder die „Weiße Stadt“ eine herrschaftliche Herkunft schon eher zur Geltung.
Putbus – die einstige Fürstenresidenz
Putbus wurde 1810 vom Fürsten Malte zu Putbus gegründet und gilt als die jüngste Stadt Rügens, zugleich aber auch als die letzte klassizistisch anmutende Stadt in Europa. Nicht nur einzelne Bauten entsprechen diesem Stil, ein komplettes Stadtensemble entspringt diesem Baustil und das auf faszinierende Art und Weise.
Reizvolle weiße Fassaden und der idyllische Schlosspark mit seinen Unikaten und altem Baumbestand machen die unverwechselbare Atmosphäre dieser Stadt aus.
Der einstige Friedrich-Wilhelm-Badetempel im Stadtteil Lauterbach oder der einzigartige Circus im Zentrum beeindrucken mit liebreizender Architektur. Auch das klassizistische Residenztheater und der große Hirschgarten gehören zu den charakteristischen Sehenswürdigkeiten dieser ungewöhnlichen Stadt.
Die lange Tradition als Inselbad und die idyllische Gegend landschaftlicher Gegensätze machen Putbus nach wie vor attraktiv für Touristen und Besucher.
Eine weitsichtige Infrastruktur vom dampfbetriebenen Rasenden Roland bis hin zu gut abgestimmten Bahn- und Busverbindungen ermöglichen es – damals wie heute – auf bequeme Art zu den schönsten Seiten von Putbus zu gelangen.
Sehenswürdigkeiten in und um Putbus
Sehenswertes in der Residenzstadt Putbus:
- Circus und Pädagogium in Putbus
- Orangerie in Putbus
- Schlosspark Putbus
- Schlosskirche Putbus
- Rügener Puppen- und Spielzeugmuseum
- Historisches Uhrenmuseum in Putbus
- Badehaus Goor
- Haus-Kopf-über
Markt und Insel Theater von Putbus
Marktplatz in Putbus
Der Markt von Putbus war ursprünglich eine natürliche platzähnliche Erweiterung des sogenannten Ellernbruchs, der sich bis zum Putbusser Schloss erstreckte. Etwa 1825 planierte man den zunächst nach der Fürstin Louise von Putbus genannten Luisenplatz, legte dort Rasen an und pflanzte italienische Pappeln. Man errichtete in der Mitte des Platzes einen eisernen Kandelaber, der allerdings später durch ein Kriegerdenkmal zu Ehren der 1864, 1866 und 1870/71 gefallenen Söhne des Ortes ersetzt wurde.
1819 bekam das Seebad die Erlaubnis Jahrmärkte auf dem Markt zu veranstalten, 1823 die Genehmigung für Handel und Gewerbe. Ab 1829 gab es Wochenmärkte in Putbus.
Um den Marktplatz entstanden Gebäude wie ein Hotel, der Brauereiverlag, die Speisewirtschaft für Bedienstete, Handwerkerhäuser und Kaufmannsgeschäfte, Honoratiorenwohnhäuser sowie die Fürstenapotheke.
Theater Putbus
Auch das einzige Theater der Insel Rügen entstand hier im Zeitraum von 1819-1821 nach den Entwürfen des fürstlichen Baumeisters Johann Gottfried Steinmeyer. Das Theater erhielt ein flaches Walmdach und erstreckt sich über zwei Stockwerke. Den Eingang, der zur Hauptstraße liegt, hat eine Attika über dem Hauptgesims, das einen auf vier Säulen ruhenden Vorbau ziert. Kennzeichnend für den klassizistischen Bau sind der Säulenportikus und der Dreieckgiebel mit einem Relieffries an der Hauptfront, auf dem Apoll und die neun Musen dargestellt sind. Damals fanden 500 Besucher Platz im Zuschauerraum. Bereits 1826 wurde das Theater wieder umgebaut, sodass heute ca. 240 Leute Platz finden.
Wissenswertes
Putbus, die jüngste Stadt der Insel, ist zugleich das älteste Seebad auf Rügen und in Pommern. So hielt mit der Gründung des ersten pommerschen Seebades 1816 bei Lauterbach und der Errichtung des Badehauses Goor die Bäderarchitektur auf der Insel Rügen Einzug.