Das Gut und Schloss Spyker kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Erstmalige Erwähnung fand das Schloss bereits im Jahr 1318. Schloss Spyker ist ein perfektes Ausflugsziel für Fahrradtouren auf der Insel Rügen, denn sehenswert ist es allemal. Es liegt im Landkreis Vorpommern-Rügen in der Gemeinde Glowe.
Ab 1650 unterlag das Schloss permanenten Renovierungsarbeiten. Dem fiel beispielsweise der Wehrgraben, der das Schloss ursprünglich umgab, zum Opfer. Das Renaissanceschloss erstrahlt heute in einem kräftigen rötlichen Farbton, was im Grunde ungewöhnlich für die Architektur auf der Insel Rügen ist.
In Zeiten des DDR-Regimes verfiel das Schloss allmählich, da keine weiteren Renovierungsarbeiten am Schloss durchgeführt wurden. Nach dem Mauerfall wurden Teile des Schlosses in ein Hotel umgewandelt, das 32 Gästezimmer beherbergt.
Seit dem Jahr 2006 befindet sich das Schloss Spyker in der Hand eines Architekten, der das zur Zwangsversteigerung freigegebene Schloss in ein Kulturzentrum umwandelte. Die Gästezimmer und das schlosseigene Restaurant wurden jedoch beibehalten.
Ein Besuch des Schlosses dürfte vor allem für kulturell interessierte Menschen bedeutsam sein. Doch auch Personen, die lebendige Geschichte erleben wollen, sind bei einem Besuch des Schlosses bestens beraten. Eine Übernachtung in den gepflegten Gästezimmern des Schlosses dürfte sicherlich zu einem besonderen Ereignis werden, das die Krönung eines Urlaubes auf der Insel Rügen darstellen kann.
Schlossanlage Spyker
Auf einer Infotafel auf dem Schlossgelände heißt es…
Erstmals erwähnt wurde Spyker 1318, dessen Besitzer eine Stralsunder Patrizierfamilie namens von Külpen war. 1344 heiratete eine Tochter derer von Külpen einen Herrn von Jasmund. Dieses Paar begründete auf Spyker den Spykerschen Zweig derer von Jasmund, der 1648 kinderlos ausstarb.
Mit dem freigewordenen Besitz belehnte Königin Christine von Schweden 1649 den Generalfeldmarschall und späteren Generalgouverneur über Schwedisch-Pommern, Karl-Gustav von Wrangel, als Dank für seine Verdienste während des Dreißigjährigen Krieges. Dieser gestaltete das Schloss von einer wehrhaften Burg mit Graben zu dem heutigen Schloss um. Er ließ sämtliche Räume mit prachtvollen Stuckdecken schmücken und die Mauern des Schlosses mit eigentlich einem für Rügen untypischen roten Putz versehen.
Ungefähr zur gleichen Zeit wurde auch der Park angelegt. „Hinter dem Schloss erstreckte sich ein großer hübscher Garten, angelegt in quadratische Quartiere, wie es aus der schematischen Skizze auf der schwedischen Matrikelkarte (1692-98) hervorgeht. Diese Anlage gleicht dem von Karling beschriebenen älteren Garten in Skokloster. Typisch für beide Anlagen ist, dass es dem Garten an jeder organischen Verbindung mit dem Schloss mangelt.
Schon 1652 wird ein Gartenmeister auf Spyker genannt. Er soll nach Frankfurt reisen, um Bäume zu holen. Das scheint derselbe Mann gewesen zu sein, der sich weigert, ein Gartenportal zu machen, ehe er nicht ein Jahr Urlaub bekäme, dass er noch etwas nach Italien reisen und sich noch in etwas versuchen möchte, wie Hauptmann Scherberg mitteilt. (Man sollte kaum glauben, dass sich ein Provinzgärtner in jener Zeit durch Reisen nach Italien erholen wollte.) 1662 gab Wrangel Auftrag, dass der Gartenbaumeister, der „die Kunst“ in dem Garten von Wrangelsburg gebaut hatte und „ein Zeitlang in der Fremde herumreisen und bei anderen Gärtnern sich versuchen lassen“ nun nach der Rückkehr nach Skokloster geschickt werden soll, um dort den Garten „unter Henden“ zu haben. – Nach Kranich wurde tatsächlich 1662 ein Michael Blanko am Garten in Skokloster eingestellt, was zur Folge hatte, dass die Erträge sich verdoppelten…“ (Zitat von Gerhard Eimer, Stockholm 1961: „Carl Gustav Wrangel als Bauherr in Pommern und Schweden“)
Carl-Gustav von Wrangel starb 1676 auf Schloss Spyker.
Von dem ursprünglich in Quartieren aufgeteilten und von einer Mauer umfriedeten Park sind heute nur noch Mauerreste vorhanden.
Das Schloss wird seit 1990 als Hotel genutzt. 1995 wurde es anhand historischer Vorlagen restauriert.
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