Vitt ist mit 13 reetgedeckten Häusern, die nebenbei bemerkt von der UNESCO unter Denkmalschutz gestellt wurden, und einer Gaststätte das wohl kleinste und malerischste Fischerdorf auf der Insel Rügen. Es liegt südlich von Kap Arkona in einer Senke an der Tromper Wiek.
Das Besondere: Hier findet der Postbote keine Hausnummern. Er muss sich die Runen einprägen, denn alte Schriftzeichen der Germanen sind in Vitt an den Haustüren angebracht.
Die Herkunft des Ortsnamens lässt sich nicht ganz ergründen. Zum einen kann er von dem Wort Vitten, im Mittelalter Handels- und Ankerplätze, auf denen der Fisch verarbeitet wurde, stammen. Zum anderen ließe er sich aus dem im Slawischen gebräuchlichen Namen Vit, vielleicht der Ortsgründer, oder von witt für Weiß ableiten.
Leider sind die Anfänge und das genaue Alter des Dorfes nicht festzustellen, da es keine Gründungsurkunde gibt, oder noch nicht gefunden wurde. Glaubt man der dänischen Geschichtsschreibung, so existierte das Dorf schon im 10. Jahrhundert. Erstmals wird der Ort aber erst 1290 urkundlich erwähnt mit der Anordnung des Fürsten Rügen Witzlaw II, die den „Vittanern“ die Freiheit und das Recht auf Fischfang einräumte.
Da der Denkmalschutz konsequent eingehalten wird, ist Vitt nur per Fahrrad, zu Fuß, mit der Pferdekutsche oder der Parkbahn zu erreichen. Doch die Mühe lohnt sich, denn es ist neben der Historie des Dorfes vor allem die Abgeschiedenheit, die einen Besuch zu einem bleibenden Erlebnis werden lässt.
Auf dem Weg zu diesem Ort gelegen, ist die kleine achteckige Kapelle, die im Jahr 1816 nach den Plänen von keinem geringeren als Karl-Friedrich Schinkel fertiggestellt wurde.
Bilder vom Fischerdorf Vitt
Blick von Vitt nach Kap Arkona
Vitt auf der Halbinsel Wittow, Rügen